M&A - Zusammenhang zwischen institutionellen Investoren und Private-Equity

Zusammenhang zwischen institutionellen Investoren und Private-Equity

Wie bei jeder anderen Anlageklasse gibt es für institutionelle Investoren auch bei Private-Equity-Investitionen einen Investitionszyklus oder Investitionsprozess.

Was ist ein "institutioneller Investor"?

Bei institutionellen Investoren handelt es sich in der Regel um größere Investoren wie Versicherungen, Rentenversicherungen, Stiftungen, Staatsfonds, Mehrfamilienunternehmen und größere Family Offices, die nicht nur größere Vermögen (d. h. relativ große Beträge von jeweils mindestens 10 Mio. Euro) an Private-Equity-Fonds ausgeben. Vielmehr haben institutionelle Investoren auch ein vordefiniertes Mandat oder eine Anlagestrategie, die durch bestimmte Anlageziele definiert ist.

Außerdem folgen institutionelle Investoren einem eher formalen Investitionsprozess und nicht dem "Bauchgefühl". Auch die Due-Diligence-Prüfung und die Art der Analyse, die institutionelle Investoren durchführen, sind in der Regel ausgefeilter. Die Verfolgung und Überwachung des Portfolios nach dem Engagement ist an sich ein Prozess, der den eigenen vordefinierten Anforderungen folgt.

Auch wenn alle institutionellen Investoren ihre eigenen, einzigartigen Investitionsprozesse haben, folgen die meisten institutionellen Investoren im Allgemeinen einer Variation des Private-Equity-Investitionszyklus, der fünf Schlüsselphasen umfasst, wobei die letzte Phase eine Rückkopplungsschleife zu Phase 1 bildet, um den Zyklus abzuschließen.

Fünf Schlüsselphasen des Private-Equity-Investitionszyklus

  • Planung der Vermögensallokation
  • Marktabbildung
  • Due-Diligence-Prüfung
  • Überwachung des Portfolios nach dem Engagement
  • Portfoliostatistik und Portfolioverwaltung

Stufe 1: Planung der Vermögensallokation

Die Planung der Vermögensallokation ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Festlegung strategischer und taktischer Allokationsrichtlinien auf Portfolioebene, die auf Top-Down-Zielen beruhen, die von den Anforderungen der einzelnen Institution bestimmt werden. Dabei kann es sich um die Erhaltung des Vermögens, den Einsatz eines bestimmten Kapitalbetrags, die Aufrechterhaltung eines bestimmten Renditeziels für das Portfolio (z. B. + 8 Prozent) handeln.

Eine makroökonomische Sicht der Welt und die Erwartung von Trends in den Marktzyklen werden genutzt, um Anlageklassen und Strategien zu bestimmen die am besten zum Gesamtziel des Anlegers passen. Die meisten Anleger nehmen eine jährliche Überprüfung vor, die zu Allokationszielen für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien und Private Equity führt.

Für Private Equity kann ein Vermögensallokation-Modell entwickelt werden, das auf dem einzigartigen Verhalten verschiedener Unterklassen (z. B. Venture, Buyout, Debt, Infrastruktur, Distressed usw.) und Regionen (z. B. Nordamerika, Europa, Asien usw.) basiert. Für diese Art der Portfoliomodellierung bieten sich Portfolioprognosen, Stresstests unter verschiedenen makroökonomischen Bedingungen, Prognosen des Nettoinventarwerts, der Cashflows und der Risiko-/Ertragsergebnisse an.

Durch das Verständnis des Verhaltens und der Risiko-/Ertragsmerkmale von Private Equity und seinen verschiedenen Unteranlageklassen sowie des bestehenden Anlageportfolios können institutionelle Investoren bestimmen, welche Private-Equity-Fonds-Strategien das Portfolio ergänzen und es ihm ermöglichen, seine Ziele zu erreichen.

Stufe 2: Marktabbildung

Nach der Entwicklung eines Vermögensallokation -Plans für ein Private-Equity-Programm besteht der nächste Schritt darin, den Markt zu verstehen und Muster zu untersuchen, die Ihnen helfen, die besten Fonds für Ihr Portfolio auszuwählen. Sollten Sie beispielsweise in Asien über große US-amerikanische oder europäische Fondsgesellschaft investieren, die in die aufstrebenden Märkte investieren und diese Portfoliounternehmen bei der globalen Expansion unterstützen können. Oder sollten Sie stattdessen eine lokale Fondsgesellschaften wählen, die ihren Ursprung in Asien hat? Sollten Sie sich für Risikokapitalmanager entscheiden, die einen praktischen Ansatz mit aktiver Beteiligung des Verwaltungsrats verfolgen und was sind die Konsequenzen? Sind Fonds der zweiten oder dritten Generation der Fondsgesellschaften wirklich besser als ihr erster Fonds?

Die Erkundung und Untersuchung solcher Marktnuancen helfen institutionellen Investoren, Ihre taktischen Pläne zu optimieren und die passenden Fondsgesellschaften für die Due Diligence auszuwählen. Dies kann in Form einer Marktkarte festgehalten werden, die die Erwartungen an die relevanten Märkte und Fondsgesellschaften enthält. Angesichts der zunehmenden Zahl und Vielfalt der Fondsmanager und Strategien, die den institutionellen Investoren heute zur Verfügung stehen ist dieser Ansatz wichtiger denn je.

Es ist auch eine gute Idee, einen Terminkalender zu entwickeln und die Entwicklungen und Fundraising-Pläne der Fondsgesellschaften zu verfolgen, was es den institutionellen Investoren ermöglicht, alle Fondsgesellschaften, die am besten zu der Investitionspipeline passen könnten, zu entdecken und zu überblicken.

Stufe 3: Due Diligence

Obwohl es sich hierbei lediglich um eine weitere Phase des gesamten Private-Equity-Investitionszyklus handelt, ist die Due-Diligence-Prüfung von Private Equity ein umfangreicher Prozess für jeden institutionellen Investor, der sehr zeitaufwändig und mühsam sein kann.

Sechs Phasen innerhalb eines gründlichen Due-Diligence-Prozesses:

  • Erstes Screening der bisherigen Leistungen (track record)
  • Sammeln und Verarbeiten von Erfolgen der Fondsgesellschaft
  • Quantitative Due Diligence und Analytik
  • Qualitative Due-Diligence-Prüfung
  • Vorbereitung einer Investitionsempfehlung zur Genehmigung durch den Investitionsausschuss
  • Rechtliche Due-Diligence-Prüfung

Von diesen sechs Phasen (Es ist sicherlich notwendig, individuell auf die verschiedenen Aspekte und Nuancen innerhalb jeder dieser Phasen einzugehen) sind die qualitative und die rechtliche Due-Diligence-Prüfung eher eigenständige Punkte, deren Bearbeitung manuellen Aufwand erfordert. Die anderen Phasen können jedoch sicherlich durch den Einsatz von Technologie, Marktinformationen und Investment-Know-how optimiert werden.

Phase 4: Portfolioverfolgung nach der Zusage

Nachdem Sie ein Engagement in einen Private-Equity-Fonds eingegangen sind, sollten Sie die Entwicklung des Portfolios überwachen. Dazu gehören die Nachverfolgung der Investitionen und die fortlaufende Analyse der Ergebnisse von Fonds und Portfoliounternehmen. Auf Fondsebene können Sie feststellen, ob der Fonds auf dem richtigen Weg ist, um Ihre Zielerwartungen zu erfüllen.

Auf der Ebene der Portfoliogesellschaften können Sie den Erfolg Ihrer Fondsgesellschaft beim Einsatz des Kapitals, bei der Schaffung von Werten in den operativen Unternehmen und bei der Erzielung solider Renditen überwachen. Auf diese Weise können Sie die aktuelle Performance des Fonds, seine Entwicklung und letztlich den Einfluss dieses Fonds auf Ihr gesamtes Portfolio ermitteln.

Innerhalb von Prognosetools ermöglicht Ihnen eine Portfolio-Tracking-Funktion auch den Vergleich Ihres Portfolios, einzelner Fonds und Portfoliounternehmen mit einem riesigen, globalen Universum von Fonds und Geschäften. Als weiteren Schritt der Due-Diligence-Prüfung können Sie auch sehen, wie sich die Erfolgsbilanz einer neuen Fondsgesellschaft im Vergleich zu Ihrem bestehenden Portfolio darstellt.

Stufe 5: Portfoliostatistik und Portfolioverwaltung

Institutionelle Investoren verfolgen aktiv die Kapitalabrufe und Ausschüttungen in und aus den Fonds während der gesamten Laufzeit des Fonds, die in der Regel acht bis zehn Jahre beträgt, plus zusätzliche Verlängerungen von zwei bis drei Jahren je nach Fondsstrategie. Darüber hinaus ist es auch sehr wertvoll, die Investitionsdaten der Portfoliounternehmen zu verfolgen und zu aggregieren, so dass Sie das laufende Risiko, die Rendite und den Wert, der von jeder Fondsgesellschaft und für Ihr gesamtes Portfolio geschaffen wird, bewerten können.

Um den Private-Equity-Investitionszyklus zu vervollständigen, sollten Sie Ihr Portfolio regelmäßig in einem Prognosetool analysieren und es mit dem Marktuniversum sowohl auf Fondsebene als auch auf Transaktionsebene vergleichen. Darüber hinaus können Sie mit einem Prognosetool die Portfolioentwicklung in Ergebnissen für Renditen, Liquidität, Nettoinventarwert und Risiko vorausschauend prognostizieren und Schwachstellen als Rückkopplungsschleife zur Vermögensallokation-Planung in Phase 1 identifizieren. Auf diese Weise können Sie Ihrem Investment Board nachweisen, wie Sie die besten Strategien und Fondsgesellschaften auswählen, um Ihre Portfolioziele zu erreichen und Ihr Risiko-Ertrags-Profil zu verbessern.