Wie Sie mit Hilfe eines Minderheitsgesellschafters ein Unternehmen kaufen können

Wie Sie mit Hilfe eines Minderheitsgesellschafters ein Unternehmen kaufen können

Die Akquisition eines Unternehmens kann der Schlüssel zum Erreichen Ihrer strategischen Ziele sein. Was aber, wenn Sie sich den Kauf dieses Unternehmens nicht leisten können? Die Aufnahme weiteren Fremdkapitals oder die Suche nach einem anderen Unternehmen scheinen die einzigen Alternativen zu sein, aber es gibt noch eine weitere: Die Beteiligung eines Minderheitsinvestors.

Die Einbindung eines Minderheitsinvestors im Rahmen eines Co-Investments ist ein effektiver Weg, um Ihre Kapitalmittel zu erhöhen und gleichzeitig die strategische Kontrolle über Ihr Unternehmen zu behalten. Mit einem Minderheitsinvestor können Sie Ihre Verschuldung niedrig halten und sicherstellen, dass Sie nicht nur irgendein Unternehmen, sondern das richtige Unternehmen kaufen. Dabei bleiben Sie der Mehrheitsgesellschafter.

Erweitern Sie Ihre finanzielle Reichweite

Hier ein Beispiel einer Akquisition eines Unternehmens für 25 Mio. Euro.

Der Verkäufer könnte sich bereit erklären, einen kleinen Eigentumsanteil zu behalten. Im Beispiel bleibt der Verkäufer mit 2 Mio. Euro Eigenkapital in dem Unternehmen beteiligt und der Käufer investiert 4 Mio. Euro für die Übernahme. Damit bleiben 19 Mio. Euro, die mit Bankkrediten abgedeckt werden müssen. Diese sind mit Zinsen und strengen Tilgungsvorgaben verbunden, was den Cashflow einschränken wird und es somit schwierig macht, das Unternehmen profitabel zu führen.

Ein Minderheitsinvestor gleicht diese Belastung aus. Wenn der Verkäufer 7,0 Millionen Euro in einer Mischung aus Stammkapital und Nachrangdarlehen einbringt, sinkt der zu finanzierende Betrag auf 12 Millionen Dollar. Abhängig von den Kreditbedingungen kann dies weniger Zinsen für die Transaktion bedeuten, so dass dem Käufer mehr Kapital für den Betrieb des Unternehmens verbleibt, wodurch er die Gewinnschwelle früher erreicht.

Beispiel für die Struktur einer Minderheitsbeteiligung

Kaufpreis 25 Mio. Euro

Eigenkapitaleinlagen der Partner:

  • Rückbeteiligung des Verkäufers 2 Mio. Euro
  • Eigenkapital des Käufers 4 Mio. Euro
  • Eigenkapital des Minderheitsinvestors 4 Mio. Euro
  • Nachrangdarlehen des Minderheitsinvestors Eigenkapital 3 Mio. Eur

Saldo zur Finanzierung durch Darlehen 12 Mio. Euro

 

Die Finanzierungskonditionen werden dabei zudem durch die Größe des Unternehmens beeinflusst. Wenn man wirtschaftlich stabile, etablierte Unternehmen kauft, hat man Zugang zu besseren Konditionen von vorrangigen Kreditgebern und die Amortisationszeiten sind oft länger. In einigen Fällen kann ein Minderheitsinvestor bis zu 49 % des Kapitals für eine Akquisition bereitstellen, was es dem Käufer ermöglicht, größere Käufe in Betracht zu ziehen, als dies sonst rein durch Eigenkapital möglich wäre.

Wertzuwachs über die Transaktion hinaus

Die Wahl des Minderheitsinvestors ist für den Erfolg der Transaktion entscheidend. Es ist zu empfehlen, frühzeitig Beziehungen zu potenziellen Private Equity Gesellschaften oder Family Offices zu knüpfen, idealerweise noch bevor ein Unternehmen für eine Übernahme in Frage kommt. Es ist empfehlenswert, sich die Zeit zu nehmen, um den richtigen Kooperationspartner zu finden, denn Sie werden in Zukunft mit ihm zusammenarbeiten. Dies ist unabdingbar, da der Minderheitsinvestor mehr als nur finanzielle Mittel in die Transaktion einbringt. Stattdessen wird ein erfahrener Minderheitsinvestor seine einzigartigen Erfahrungen und Fähigkeiten in den Prozess einbringen und Ihnen dabei helfen, die Transaktion so zu strukturieren, dass sie auf die richtige Weise finanziert werden kann.

Viele Minderheitsinvestoren verfügen auch über gute Beziehungen zu Banken, um Unternehmern den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungen zu erleichtern. Zudem haben sie in der Regel ihr eigenes Geschäftsnetzwerk aus Beratern, Partnern und Kunden, auf das sie zurückgreifen können. Alternativ können Minderheitsgesellschafter das Unternehmen auch insofern Unterstützen, als sie nach dem Verkauf in beratender Funktion im Unternehmen verbleiben.

Fazit

Als Mehrheitsgesellschafter haben Sie immer noch die strategische Kontrolle und können sich zudem durch den Minderheitsgesellschafter beraten lassen. Darüber hinaus kann Ihnen ein Co-Investor mit seinem ausgeprägten Netzwerk helfen, neue Kunden und Zulieferer zu finden, die Geschäftsleitung zu unterstützen und Ressourcen für wichtige Neueinstellungen zu disponieren. Entscheidend für eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Wahl des Minderheitsgesellschafters, der Ihre Vision teilen und Ihr Wachstum unterstützen sollte.