Wie ein Verkäuferdarlehen zur Finanzierung Ihrer Akquisition beitragen kann

Wie ein Verkäuferdarlehen zur Finanzierung Ihrer Akquisition beitragen kann

Wenn Sie an einer Unternehmensübernahme arbeiten, kann der Verkäufer mehr sein als nur die Person, die Ihnen das Unternehmen verkauft. Er oder sie könnte auch eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für die Transaktion sein.

Die Verkäuferfinanzierung ist oft Teil eines Akquisitionsfinanzierungspakets, das zusätzlich die eigene Investition des Käufers, einen Bankkredit und eine Mezzanine-Finanzierung umfasst.

Bei einem Verkäuferdarlehen, manchmal auch "Vendor-Loan“ genannt, erklärt sich der Eigentümer bereit, einen bestimmten Prozentsatz von etwa 10 bis 15 % des Verkaufspreises erst nach einer gewissen Zeit zuzüglich einer Verzinsung zu erhalten.

Es ist wichtig die Verkäuferfinanzierung zusammen mit den vorgeschlagenen Darlehensbedingungen von vornherein in Ihrem Kaufangebot vorzuschlagen. Erwähnen Sie es von Anfang an in dem Kaufpreisangebot, denn im Nachhinein ist es schwer zurückzugehen und zu verhandeln. 

Aber bevor Sie ein Kaufangebot machen, sollten Sie mit Ihrer Bank sprechen, um zu erfahren, welchen Teil der Transaktionssumme sie bereit ist zu finanzieren. Auf diese Weise wissen Sie, wie hoch der restliche Betrag ist, den Sie vom Verkäufer verlangen können.

Hier sind vier Vorteile der Verkäuferfinanzierung.

1. Günstige Konditionen

Verkäuferfinanzierungen werden manchmal als geduldiges Kapital angesehen, da sie in der Regel nicht durch das Vermögen des Unternehmens gesichert sind und eine anfängliche Tilgungsstreckung von einigen Jahren beinhalten. Zudem werden Verkäuferdarlehen von vielen Banken als nachrangiges Eigenkapital (Mezzanine Kapital) angesehen und verbessern so die Eigenkapitalquote sowie das Rating der Bank. Nach dieser Zeit kann der Restbetrag, der dem Verkäufer geschuldet wird, über eine planmäßige Tilgungsfrist oder in einer einzigen Summe zurückgezahlt werden. Die Kreditlaufzeit ist in der Regel kürzer als bei einem Bankdarlehen, wobei zugleich der Zinssatz niedriger ist.

2. Finanzierung unbesicherter Vermögenswerte

Eine Verkäuferfinanzierung kann besonders nützlich sein, um ungesicherte immaterielle Vermögenswerte zu finanzieren, die Teil der Transaktion sind, wie z. B. Firmenwert und geistiges Eigentum, die Banken oft nur ungern als Sicherheit für einen Geschäftskredit akzeptieren.

3. Eigentümerengagement

Die finanzielle Beteiligung des bestehenden Eigentümers an einer Akquisition stellt sicher, dass er oder sie auch nach dem Verkauf im Unternehmen engagiert bleibt. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass die oftmals schwierige Übergangsphase reibungslos verläuft.

Es ist wirklich wichtig, dass der Verkäufer in der Nähe bleibt und nicht verschwindet, besonders dann wenn Sie noch nie ein Unternehmen in dieser Branche geführt hat. Der Verkäufer kann Ihnen helfen zu verstehen, wie die Branche funktioniert, und seine Beteiligung gibt Ihnen Zeit, Informationen zu dokumentieren und aufzunehmen, die Sie benötigen, um das Unternehmen effektiv zu führen.

Die Finanzierungsvereinbarung des Verkäufers kann auch Bestimmungen enthalten, die den ehemaligen Eigentümer verpflichten, für einige Wochen oder Monate als Mitarbeiter oder Berater zu bleiben, um den Übergang zu unterstützen.

4. Rückgriffsmöglichkeiten für den Käufer

Die Finanzierung durch den Verkäufer gibt dem Käufer eine Rückgriffsmöglichkeit im Falle von unerwarteten Kosten oder Verbindlichkeiten, die vor der Transaktion nicht offengelegt wurden. Dadurch können Sie sich versichern, falls der Verkäufer ein Problem, zum Beispiel eine fällige Rechnung, nicht im Voraus erwähnt hat. Wenn der Verkäufer eine Finanzierung bereitgestellt hat, hat der Käufer einen hervorragenden Mechanismus, um die Kosten zurückzubekommen, indem er sie aus der Finanzierung herausnimmt.