Mit vielen Jahren Erfahrung in der Abwicklung von M&A-Transaktionen bei mittelständischen Unternehmen haben wir Hunderte von Mandantenprojekten betreut. Viele dieser Unternehmen waren in Privatbesitz, oft anfänglich von Freunden und Familie unterstützt und noch im Besitz der ursprünglichen Gründer. Es ist nicht verwunderlich, dass die Eigentümer kleiner Unternehmen oft nicht richtig für eventuelle Ausstiegsstrategien planen. Dies liegt vor allem an den operativen Herausforderungen die sich aus dem Tagesgeschäft ergeben.
Steht man vor der Entscheidung über einen Unternehmensverkauf, so ist die Schwierigkeit direkt proportional zur Komplexität der Eigentumsverhältnisse. Für einen Einzelunternehmer ist es vielleicht nur notwendig, die Zustimmung des Ehepartners einzuholen. Bei Eigentümern mit Partnern ist die Herausforderung größer, insbesondere wenn die Bedürfnisse der Partner aufgrund von Unterschieden in Alter, Familienstand, finanzieller Lage, Gesundheit und anderen Faktoren variieren. Wenn es externe Investoren gibt, wird der Prozess noch komplizierter. Um einen Unternehmensverkauf abzuschließen, müssen sich die Verkäufer einig sein. Liegt diese Einigung nicht vor dem Start des Verkaufsprozesses vor, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Unternehmensverkauf scheitert, weil der Verhandlungsdruck zu finanziellen und anderen Entscheidungen zwingt, die dazu führen können, dass sich der Käufer zurückzieht, während die Verkäufer um die Bedingungen ringen.
Es ist wahrscheinlich einfacher, die Anforderungen eines Familienmitglieds zu erreichen als die unterschiedlichen Bedürfnisse einer breiten Basis von Partnern, Mitgründern oder Investoren. Sorgen Sie in jedem Fall für eine frühzeitige Einigung. Wir haben schon erlebt, dass Unternehmensverkäufe scheiterten, nachdem für ein wachsendes mittelständisches Unternehmen hohe Angebote eingegangen waren, wir aber keine Einigung zwischen den Partnern über den angemessenen Wert erzielen konnten. In einem Fall kam die Gier zum Tragen und bevor wir einen Konsens erzielen konnten, drehte der Markt nach unten und die Opportunität ging verloren. In einem anderen Fall war ein Partner sehr an einem Verkauf interessiert und hatte Angebote zu einem sehr vernünftigen Unternehmenswert und einer sehr vernünftigen Transaktionsstruktur erhalten. Der Unternehmensverkauf scheiterte schließlich, da der Ehepartner, der nicht durch Geld motiviert war, sich mehr Sorgen machte, die Kontrolle über das Unternehmen und die Unternehmensfamilie, die sie geschaffen hatten, zu verlieren.
Fazit/Ratschlag: Nehmen Sie sich frühzeitig Zeit, um die Dynamik der Eigentumsverhältnisse zu verstehen, um spätere Probleme zu vermeiden, insbesondere wenn die Partner unterschiedliche Strategien verfolgen. Es ist sehr schwierig, einen Käufer wieder an den Tisch zu bekommen, nachdem er erhebliche Ressourcen in die Transaktion investiert hat, das dann an unentschlossenen Verkäufern scheitert.