MBO Family Office Düsseldorf

Management-Buyout: Eine gängige Exit-Strategie beim Verkauf eines Unternehmens

Sind Sie ein Eigentümer eines mittelständischen Unternehmens und spielen mit dem Gedanken ihr Unternehmen zu veräußern? Oder sind Sie ein angestellter Geschäftsführer und denken über den Erwerb des Unternehmens nach? In beiden Fällen sollten Sie mit dem Begriff „Management-Buyout“ (MBO) vertraut sein. In seiner einfachsten Form bedeutet ein MBO, dass das Managementteam seine Ressourcen bündelt, um das gesamte oder einen Teil des von ihm geführten Unternehmens zu erwerben. 

In den meisten Fällen übernimmt das Managementteam als neuer Eigentümer die volle Kontrolle  und setzt sein Fachwissen zum weiteren Wachstum des Unternehmens ein. Eine MBO-Akquisition wird normalerweise aufgrund des hohen Transaktionsvolumens, durch eine Mischung aus persönlichen Investoren, externen Finanziers und dem Verkäufer finanziert.

Warum garantiert ein MBO den reibungslosen Übergang?

Für ein Unternehmen, das einen Eigentümerwechsel anstrebt, bietet der MBO wesentliche Vorteile für alle Beteiligten. Am offensichtlichsten ist, dass durch den MBO ein reibungsloser Übergang ermöglicht wird, da die neuen Eigentümer das Unternehmen und sein Geschäft bereits kennen und somit ein geringeres Risiko besteht. Des Weiteren wird der Wechsel im Gesellschafterkreis andere Mitarbeiter weniger beunruhigen und bestehende Kunden und Geschäftspartner sind schneller von der gewohnten Fortführung der Zusammenarbeit überzeugt. Zusätzlich bleiben interne Prozesse und Informationen vertraulich und die Übertragung der neuen Verantwortlichkeiten wird schnell übergeben. Sobald ein Geschäftsinhaber sich dazu entschlossen hat sein Unternehmen an das Management zu veräußern, gibt es eine Reihe von gemeinsamen Schritten für die Übertragung der Führung zu regeln:

  • Käufer und Verkäufer einigen sich auf einen Verkaufspreis.
  • Eine objektivierte Bewertung des Unternehmens bestätigt den vereinbarten Preis.
  • Die Manager schätzen ab, welchen Teil der Anteile sie sofort erwerben können und entwerfen einen Gesellschaftervertrag.
  • Banken und Sparkassen werden kontaktiert.
  • Es wird ein Übergangsplan entwickelt, der die Steuer- und Nachfolgeplanung einschließt.
  • Die Manager kaufen die Anteile der Verkäufer mit finanzieller Unterstützung.
  • Entscheidungs- und Eigentumsbefugnisse werden auf die Nachfolger übertragen; dies kann schrittweise über einen Zeitraum von einigen Monaten oder sogar einigen Jahren erfolgen.
  • Die Manager zahlen die Akquisitionsfinanzierung an Banken und Sparkassen zurück. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt und in einem Tempo, sodass das Wachstum des Unternehmens nicht unangemessen verlangsamt wird.

Warum ist eine gründliche Finanzanalyse wichtig?

Die Käufer müssen sicherstellen, dass das Unternehmen profitabel ist oder zumindest ein gutes Potenzial hat, profitabel zu sein. Ein MBO erfordert einen erheblichen Einsatz von Finanzierungmitteln, die sich auf den Cashflow des Unternehmens auswirken. Zur Kompensation der Rückzahlung benötigt der Käufer eine Strategie, um den Cashflow durch Kostensenkungen, verbesserte Produktivität oder Umsatzsteigerungen zu erhöhen.

Eine gründliche Finanzanalyse sollte Cashflow, Umsatzvolumen, Verschuldungskapazität und Wachstumspotenzial aufzeigen. Dies liefert wertvolle Informationen über den objektiven Marktwert des Unternehmens und über die operative Flexibilität des Managements.

Wie wird ein MBO finanziert?

Das Management sollte zur Vorbereitung der Akquisition einen soliden Geschäftsplan entwickeln. Die Prognose muss glaubwürdig und realistisch erreichbar sein. Persönliche und geschäftliche Kontakte und Empfehlungen, sowie die Beauftragung eines Finanzierungsberaters können dem Nachfolger auch helfen, das Vertrauen der Finanzier zu gewinnen. Bei einem kleinen Buyout ist in der Regel nur eine Bank oder Sparkasse beteiligt. Bei größeren Transaktionen können hingegen auch mehrere Kreditinstitute die Finanzierung übernehmen.

Der Finanzier kann zudem den Verkäufer bitten, einen Teil des Verkaufs zu finanzieren, als eine Form des Engagements für das Unternehmen und als Zeichen des Vertrauens in das Managementteam. Hierbei sollten Sie sich frühzeitig mit einem professionellen Berater über ideale Lösungen und beste Bedingungen austauschen.

Welche Arten der Finanzierung gibt es für einen MBO?

Jede dieser Finanzierungsformen kann kombiniert werden, um einen erfolgreichen Übergang des Unternehmens an das Management zu erreichen.

  • Eigenmittel tragen als Eigenkapitel dazu bei, das Vertrauen eines Kreditinstituts in die Transaktion zu sichern und zeigen, dass man bereit ist das Risiko zu teilen. Käufer müssen oft einen beträchtlichen Betrag an persönlichem Geld investieren, um ihr Engagement zu demonstrieren.
  • Darlehen von Banken und Sparkassen werden häufig für den Kauf von Eigentumsanteilen am Unternehmen verwendet. Diese Art der Finanzierung ist attraktiv, da sie zum einen einfach ist, da Vermögenswerte als Sicherheiten verwendet werden, und zum anderen weil die Zinsen niedriger sind.
  • Beim  Verkäuferdarlehen können sich die Zahlungen über mehrere Jahre erstrecken. Diese Form der Finanzierung ist direkt an den Verkäufer gebunden und kann Gutschriften oder Darlehen beinhalten. Dies kann den Bargeldabfluss zum Zeitpunkt der Transaktion reduzieren und den Übergang erleichtern.
  • Ein Ratenkauf von Geschäftsanteilen ermöglicht es, dem Verkäufer ein gewisses Maß an Kontrolle zu behalten, bis er vollständig ausbezahlt ist. Zudem entlasten kleinere zeitverzögerte Zahlungen sowohl den Käufer als auch das Unternehmen und den Cashflow und sorgen damit für mehr Stabilität der gesamten Finanzierungsstruktur.
  • Der Verkauf von Geschäftsanteilen an weitere Mitarbeiter kann in Verbindung mit einem MBO ebenfalls genutzt werden. Durch unterschiedliche Finanzierungslösungen kann es auch anderen Mitarbeitern ermöglicht werden, Geschäftsanteile des Unternehmens zu erwerben. Dies kann einen Anreiz für die bestehenden Mitarbeiter darstellen, während das Managementteam die Kontrolle über das Unternehmen behält.
  • Eine Mezzanine-Finanzierung kann die Eigenkapitalinvestition eines Managementteams ergänzen, indem sie einige Merkmale von Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung zusammenbringt, ohne dabei die Eigentumsverhältnisse zu verwässern. Durch eine Mezzanine-Finanzierung kann ein profitables Unternehmen seine Finanzierung maximieren, indem sie dem Fremdkapitalgeber mehr Risiko abnehmen. Die Rückzahlungsbedingungen werden zum Zeitpunkt der Transaktion festgelegt.