Familiennachfolge: 5 Tipps zum Umgang mit Emotionen und zur Konfliktvermeidung

Familiennachfolge: 5 Tipps zum Umgang mit Emotionen und zur Konfliktvermeidung

Sie stehen kurz vor dem Ruhestand und die ehrgeizige Tochter, die Sie sich als ideale Nachfolgerin erhofft haben, kündigt an, dass sie aus dem Unternehmen aussteigen möchte. Ihr Bruder ergreift die Chance, die Firma zu leiten, aber Sie glauben nicht, dass er das Zeug dazu hat. Der Groll kocht über und die familiären Turbulenzen drohen Ihre Firma zu versenken.

Leider ist dies ein typisches Szenario in vielen Familienunternehmen. Emotionale Probleme können in solchen Situationen eine flüchtige Dynamik erzeugen. Am Ende können diese Emotionen dem Treffen von Entscheidungen, die gut für das Unternehmen sind, im Weg stehen. Ungelöste Familienprobleme, wie z.B. Rivalität unter Geschwistern, belasten die Unternehmensnachfolge.

Die folgenden Tipps sollen Unternehmern helfen, emotionale Probleme bei Familiennachfolgen proaktiv zu bewältigen:

1. Geben Sie sich viel Zeit für die Planung und Ausführung Ihrer Nachfolge

Sie sollten sich mindestens zwei Jahre Zeit nehmen. Die Übergabe eines Familienunternehmens dauert viel länger, als es vielen Unternehmern bewusst ist. Holen Sie sich professionelle Hilfe zur Koordination und Moderation des Prozessses.

2. Formulieren Sie Ihren Familiennachfolgeplan

Ein formeller Plan wird Ihnen helfen, spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden. Es ist wichtig, einen offenen Dialog mit den Familienmitgliedern zu führen, während Sie den Plan vorbereiten. Versuchen  Sie alle Familienmitglieder einzubeziehen. Wenn Sie sie nicht einbeziehen, kann das zu Unstimmigkeiten in der Familie führen.

3. Kommunizieren Sie, wie der Plan ablaufen wird

Sobald der Nachfolgeplan fertiggestellt und Ihr Nachfolger ausgewählt ist, kommunizieren Sie einen klaren Aktionsplan für die kommenden Monate und Jahre an Familienmitglieder und Mitarbeiter. Versichern Sie ihnen, dass Sie für die Betreuung und Schulung Ihres Nachfolgers sorgen werden und dass ihre Interessen berücksichtigt werden.

4. Definieren Sie Rollen und Verantwortlichkeiten

Ein Familienmitglied mag zwar am Unternehmen beteiligt sein, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass es das Recht hat, sich in das Tagesgeschäft einzumischen. Durch die Klärung der Rollen - insbesondere in Bereichen wie der Frage, wer für das Tagesgeschäft verantwortlich ist und wer ein Mitspracherecht bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens hat - können Sie unnötige Missverständnisse vermeiden.

5. Stellen Sie sicher, dass Sie eine klar definierte Stellenbeschreibung haben

Skizzieren Sie die Aufgabenbereiche und die Anforderungen an die Mitarbeiter in Bezug auf Erfahrung, Fähigkeiten und Ausbildung. Detaillierte Stellenbeschreibungen werden Ihnen helfen, Konflikte bei der Einstellung von Angehörigen zu vermeiden. Schließlich wollen Sie sich nicht gezwungen fühlen, Familienmitglieder für eine Aufgabe einzustellen, für die sie Ihrer Meinung nach nicht geeignet sind. Gleichzeitig sollten Sie Familienmitglieder nicht unter Druck setzen, Jobs anzunehmen, für die sie nicht geeignet sind oder an denen sie nicht interessiert sind.