Warum heißt es überhaupt Private Equity

Eigenkapitalpartner - Warum heißt es überhaupt Private Equity?

Im deutschen Wortschatz haben sich mittlerweile viele Worte etabliert, die uns häufig begegnen und mit einer klaren Bedeutung in unserem Geist verankert haben. Sie sind oft mehr mit einem instinktiven Gefühl verbunden als mit einem akademischen Verständnis dessen, was sie wirklich bedeuten. Was heißt nun der Begriff "Private Equity"?

Auf der Grundlage eines einfachen Internet-Researchs gibt es in Deutschland derzeit mehr als 1000 Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften.  Auch wenn ihr Aufgabenbereich ähnlich ist - der Einsatz von Kapital und die Verwaltung von Beteiligungen - werden sie von Personen mit unterschiedlichen Hintergründen, Egos und Philosophien geleitet, die sich darum bemühen, gemeinsame Ziele zu erreichen.  Dies schafft insofern eine Dissonanz als die Verbreitung von Private Equity als Anlageklasse viele dazu veranlasst hat Kapital als eine reichhaltige und leblose Ware zu betrachten. In Wirklichkeit stehen hinter diesem Kapital jedoch menschliche Entscheidungsträger, die ihm Persönlichkeit verleihen. Trotz der praktischen Realität dieser Vielfalt auf dem Gebiet der Investoren ist Private Equity zu einer Kurzform für Kapitalisten geworden, die versuchen um jeden Preis Rendite zu erzielen. Daher ist es an der Zeit mit diesen Vorurteilen aufzuhören und den Namen "Private Equity" zu untersuchen.

Lassen Sie uns zunächst sehen, wie das Wörterbuch diesen Begriff definiert:

        1. Private Equity (Substantiv, ‘praɪ̯vət ‘ɛkwəti ,ˈɛkvɪti‘ ) - Eigenkapital in einem Unternehmen, das aus privaten Quellen beschafft wird. Im Gegensatz dazu stehen Aktien, die öffentlich gehandelt werden können.

Etwas langweilig angesichts der Schlagzeilen und des Theaters um die Branche, die dem Wörterbuch zufolge offenbar nur eine nicht-börsliche Kapitalquelle darstellt.  Interessanter wird es, wenn wir den Begriff in seine Bestandteile "Private" und "Equity" zerlegen um zu sehen, ob sich dabei vielleicht einige wenige intuitive Nuancen offenbaren werden. Daher sind die folgenden Definitionen unabhängig voneinander zu prüfen:

  • Private (Adjektiv) - zu einer bestimmten Person gehörend
  • Equity (Substantiv) - die Eigenschaft, fair oder unparteiisch zu sein; Fairness; Unparteilichkeit

Viele im Finanzbereich werden nie den Begriff "Equity" mit Unparteilichkeit in Verbindung bringen. Wenn man die Analyse weiterführt und das Wort auf seinen lateinischen Ursprung "Aequitas" zurückführt, erfährt man, dass es vom Begriff "Fairness" herrührt. Im alten Rom wurde es als Konzept der Fairness zwischen Individuen angesehen.

Wenn man die obigen Definitionen verwendet und beide Wörter zusammennimmt, erhält man sehr unterschiedliche Bedeutungen je nachdem ob man Käufer oder Verkäufer ist. Als Investor ist es einfach sich auf das Renditepotenzial zu konzentrieren. Aber was sollten ein Geschäftsinhaber und das Managementteam als Gegenleistung von ihrem Eigenkapitalgeber erwarten? Gemäß der Definition sollte der Verkäufer nicht nur Kapital, sondern auch Fairness während der Verhandlungen und einen unvoreingenommenen Partner erhalten, mit dem er zukünftige geschäftliche Herausforderungen gemeinsam lösen kann. Dies veranlasste zu der folgenden alternativen Definition von Private Equity:

        2. Private Equity (Substantiv) - Kapital, das von fairen und unparteiischen Entscheidungsträgern investiert wird, der ideale Partner für ein Unternehmen und die Bedürfnisse seines Eigentümers sind

Somit ist jeder Private-Equity-Fonds eine "Definition 1"-Firma, da sie alle Beteiligungskapital bereitstellen. Aber es sind nur die Besten, die die "Definition 2" erfüllen.  Mit anderen Worten, ein Geschäftsinhaber sollte sich nicht auf das Kapital konzentrieren, das ein Fonds auf den Tisch bringt, sondern vielmehr erkennen, ob ein Investor auf seine individuellen Bedürfnisse und die seines Unternehmens eingehen und gleichzeitig dazu beitragen kann, unabhängig von persönlichen Absichten, optimale Ergebnisse zu erzielen.  Anders ausgedrückt: Was wäre, wenn die Erwartung eines Private-Equity-Fonds nicht in der Bereitstellung von Kapital, sondern in der Unparteilichkeit liegt, die durch einschlägige Branchenkenntnisse unterstützt wird?  Vermutlich sind es die "Definition 2"-Fonds, die in diesem Geschäft den größten Erfolg und die größte Langlebigkeit genießen.

Als Inhaber ist es schwierig, einen Eigenkapitalpartner nach "Definition 2" zu finden. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie Investoren zum ersten Mal im Rahmen einer Transaktion mit dem damit verbundenen Stress treffen.  Der beste Weg um zu wissen ob ein Investor Ihren Erwartungen gerecht wird, ist eine frühe Kontaktaufnahme und die Entwicklung einer Beziehung.  Nur dann werden Sie (hoffentlich) Verhaltensmuster beobachten können, die Ihre Entscheidung für die Fortführung von Transaktionsgesprächen bestärken. In diesem Sinne ist dieser Artikel ein Aufruf an die Gesellschafter sich an uns zu wenden und ein erstes Kennenlerngespräch mit uns zu führen, um festzustellen, ob wir Ihnen das bieten können, was Sie an einem Partner schätzen.