Das richtige Geschäftsmodell finden

Das richtige Geschäftsmodell finden

Jedes Unternehmen braucht ein Geschäftsmodell, unabhängig davon in welcher Branche es tätig ist. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie sich die Zeit nehmen, um herauszufinden, welche Art von Geschäftsmodell zu Ihrer Geschäftsidee passt. Dabei gilt es zu verstehen, wie Sie ein solches Geschäftsmodell entwickeln können.

Was ist ein Geschäftsmodell?

Kurz gesagt ist ein Geschäftsmodell der Plan eines Unternehmens, wie Geld verdient werden soll. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sollte einen Überblick über folgende Punkte geben:

  • Welches Produkt oder welche Dienstleistung werden verkauft,
  • wie findet die Vermarktung statt,
  • was ist der Zielkunde und der Zielmarkt,
  • welche Investitionen sind nötig,
  • wie werden Gewinne erzielt.

Ein Geschäftsmodell kann jungen Unternehmen helfen, Investoren anzuziehen und Teammitglieder zu motivieren. Es sollte die voraussichtlichen Anlaufkosten abdecken und eine Marketingstrategie sowie einen Überblick über die Wettbewerber enthalten. Es sollte potenziellen Investoren und Kapitalgebern helfen, genau zu verstehen, wie das Unternehmen Geld verdient.

Geschäftsmodelle sind aber auch für etablierte Unternehmen nützlich. Jedes Unternehmen sollte sich die Zeit nehmen, sein Geschäftsmodell regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um künftige Trends und Herausforderungen vorhersehen zu können.

Denken Sie daran, dass ein Geschäftsmodell und ein Geschäftsplan zwar beide Schlüsselelemente Ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie sind, aber nicht dasselbe sind. Ein Geschäftsmodell zeigt, wie Ihr Unternehmen Umsätze generieren und Rentabilität erreichen wird. Während ein Geschäftsplan etwas tiefer geht und untersucht, wie Sie Ihr Geschäftsmodell umsetzen werden. Dazu gehören betriebliche Praktiken und die Ziele, die Sie bis wann erreichen müssen, sowie detaillierte Finanzprognosen.

Arten von Geschäftsmodellen

Da es viele verschiedene Arten von Unternehmen gibt, ist es nicht verwunderlich, dass es auch eine breite Palette von Geschäftsmodellen gibt. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der gängigsten vor.

Einzelhändler-Modell

Ein Einzelhändler ist das letzte Glied in einer Lieferkette. Einzelhändler kaufen Fertigwaren in großen Mengen von Herstellern und Händlern und verkaufen sie dann zu einem höheren Preis an die Kunden weiter, um die Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

Beispiele hierfür sind Bekleidungsgeschäfte, Blumenläden und Apotheken.

Hersteller-Modell

Hersteller beziehen Rohstoffe und stellen Endprodukte mit Hilfe von eigenen Arbeitskräften, Anlagen und Maschinen her. Sie können Sonderanfertigungen oder Massenprodukte herstellen, die dann an Vertriebsunternehmen, Einzelhändler oder direkt an Kunden verkauft werden.

Beispiele hierfür sind Automobilhersteller und Pharmaunternehmen.

Gebühren-Modell

Bei dieser Art von Geschäftsmodell berechnet das Unternehmen eine bestimmte Gebühr für eine bestimmte Dienstleistung, anstatt Produkte zu verkaufen. Je nach Art des Unternehmens kann es sich dabei um einen Stundensatz, einen monatlichen Pauschalbetrag oder eine Provision handeln. Möglicherweise gibt es sogar eine Gebührenordnung, in der für verschiedene Dienstleistungen unterschiedliche Sätze berechnet werden.

Häufig bieten diese Unternehmen spezialisierte Dienstleistungen an. Sie sind Experten auf ihrem Gebiet und verfügen über wertvolles Know-how. Diese Unternehmen können ihre Einnahmen auch dadurch steigern, dass sie Aufträge für andere Kunden annehmen oder ihre Preise erhöhen.

Beispiele hierfür sind Steuerberater und Friseure.

Abonnement-Modell

Abonnement-Geschäftsmodelle können sowohl für E-Commerce-Unternehmen als auch für solche mit einem physischen Geschäft gelten. Sie funktionieren so, dass die Kunden eine wiederkehrende Zahlung für den kontinuierlichen Zugang zu einer Dienstleistung oder einem Produkt leisten müssen. Dies hat sowohl für das Unternehmen als auch für den Kunden Vorteile. Für die Unternehmen verbessert es die Kundenbindung, während es für die Kunden bequem ist, ein Produkt oder eine Dienstleistung automatisch nachkaufen zu können.

Mit dieser Art von Geschäftsmodell können Unternehmen auch verschiedene Produkte in ihrem Sortiment mit unterschiedlichen Plänen und Preisen durch gestaffelte Abonnements anbieten. Am Ende des Vertrags kann das Unternehmen sein Abonnement entweder verlängern oder kündigen.

Beispiele hierfür sind Streaming-Dienste sowie Fitnessstudios oder Lebensmittel-Abonnementdienste.

Bündelungsmodell

Bei einem Bündelungsgeschäftsmodell bündelt ein Unternehmen zwei oder mehr Produkte und bietet sie oft zu einem niedrigeren Preis an, als wenn die Produkte einzeln verkauft würden. Die Kunden können auf diese Weise zum Kauf angeregt werden, wodurch das Unternehmen mehr Umsatz generieren. Da die Produkte jedoch zu einem niedrigeren Preis verkauft werden, können die Gewinnspannen schrumpfen.

Beispiele hierfür sind Blumengeschäfte, die Sie dazu ermutigen, eine Pralinenschachtel zu Ihrer Bestellung hinzuzufügen, oder Fitnessstudios, die Kunden, die sich zu einer bestimmten Anzahl von Kursen pro Monat verpflichten, Rabatte gewähren.

Produkt-as-a-Service-Modell

Unternehmen mit einem Product-as-a-Service-Modell verlangen von ihren Kunden Gebühren für die Nutzung physischer Produkte. Dies kann durch eine Abonnementgebühr, eine Gebühr pro Nutzung oder pro Kilometer oder eine Kombination aus beidem geschehen.

Beispiele hierfür sind Fahrradverleiher, bei denen die Kunden zwar einen jährlichen Mitgliedsbeitrag zahlen müssen, aber auch eine Kilometergebühr, wenn sie mit dem Fahrrad fahren. Dazu gehören auch Unternehmen, die Werkzeuge vermieten und einen Mitgliedsbeitrag sowie eine zusätzliche Gebühr für jede Nutzung erheben. In diesen Beispielen wird den Kunden kein Produkt verkauft, sondern sie zahlen für die Dienstleistungen oder Ergebnisse, die sich aus der Nutzung des Produkts ergeben.

Leasing-Modell

Bei einem Leasing-Geschäftsmodell kauft ein Unternehmen ein Produkt von einem Verkäufer und berechnet dann einem anderen Unternehmen oder Kunden eine wiederkehrende Gebühr für die Nutzung dieses Produkts. Dies funktioniert besonders gut bei hochwertigen Produkten wie Produktionsanlagen, aber auch kleinere Produkte können geleast werden. Um vom Leasing zu profitieren, müssen die Einnahmen, die Sie aus dem Leasing des Gegenstands erzielen, bevor dieser an Wert verliert, höher sein als der Anschaffungspreis.

Diese Art von Geschäftsmodell funktioniert ähnlich wie Product-as-a-Service, aber die Laufzeiten sind in der Regel länger. Sie können Tage, Wochen oder Monate betragen und nicht nur ein paar Stunden. Bei Leasingunternehmen ist es auch weniger wahrscheinlich, dass sie einen Abonnement- oder Mitgliedsbeitrag verlangen.

Beispiele hierfür sind Unternehmen, die Maschinen an Kunden vermieten, die Heimwerkerprojekte durchführen.

Franchise-Modell

Mit dem Kauf eines Franchiseunternehmens erwerben Sie die Rechte zum Verkauf von Waren und Dienstleistungen von einem bereits etablierten Unternehmen. Der ursprüngliche Eigentümer (der Franchisegeber) arbeitet mit dem Käufer (dem Franchisenehmer) zusammen und unterstützt ihn bei der Geschäftstätigkeit, z. B. bei der Finanzierung und beim Marketing, um sicherzustellen, dass das Unternehmen richtig funktioniert. Der Franchisenehmer muss einen Prozentsatz des Gewinns an den Franchisegeber abführen. 

Beispiele hierfür sind Fast-Food-Restaurants, aber auch Unterhaltungsprogramme für Kinderpartys und Fitnessstudios.

Vertriebsmodell

Ein Vertiebsmodell konzentriert sich auf den Vertrieb von Waren und Dienstleistungen von den Produzenten oder Herstellern bis zum Endkunden. Es stellt sicher, dass diese Produkte die Kunden auf dem direktesten und kostengünstigsten Weg erreichen. Die Vertriebshändler kaufen die Produkte in der Regel in großen Mengen und verkaufen sie zum Höchstpreis weiter, um einen Gewinn zu erzielen. Außerdem setzen sie verschiedene Werbestrategien ein, um den Absatz der Waren zu gewährleisten.

Ein Beispiel dafür ist ein Autoteileunternehmen, das Produkte von einem Hersteller kauft und sie an seine Kunden oder Einzelhändler weiterverkauft.

Freemium-Modell

Bei dieser Art von Geschäftsmodell können die Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung kostenlos nutzen, in der Regel jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum oder mit eingeschränkten Funktionen. Für den Zugriff auf erweiterte Funktionen des Dienstes müssen die Kunden eine Gebühr entrichten. Dieses Modell wird häufig von Unternehmen im Bereich Software-as-a-Service (SaaS) angewandt.

Andere Beispiele sind Online-Verlage, die ihren Kunden den Zugang zu einem oder zwei Artikeln pro Monat ermöglichen, während die übrigen Inhalte hinter einer Paywall liegen.  

Wie man ein Geschäftsmodell entwirft

Es gibt keinen festen Weg, ein Geschäftsmodell zu entwerfen. Viele Unternehmen werden Elemente aus einer Reihe von Modellen enthalten. Es gibt verschiedene Schritte, die Sie unternehmen können. Bei der Gestaltung Ihres Geschäftsmodells ist es jedoch sinnvoll, die folgenden Punkte zu berücksichtigen:

  • Wer ist Ihr Zielkunde? Ein guter Ausgangspunkt ist die Identifizierung Ihrer Zielgruppe und Ihres Zielmarktes. Dies kann Ihnen bei der Gestaltung Ihres Produkts, Ihrer Botschaften und Ihrer Werbung helfen.
  • Wie wird Ihr Produkt diesen Kunden helfen? Sie müssen auch darüber nachdenken, welches Problem Sie zu lösen versuchen und wie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung dies tun wird. Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung sollte einen klaren Mehrwert haben, der so spezialisiert ist, dass er von dem Wettbewerb nicht kopiert werden kann. Wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kein Problem oder keinen Bedarf löst, wird es Ihnen schwer fallen eine ausreichende Nachfrage zu finden.
  • Welche Herausforderungen könnten auf Sie zukommen? Überlegen Sie, welche Herausforderungen auf Ihr Unternehmen zukommen könnten und zwar sowohl produktbezogene als auch betriebliche Schwierigkeiten. Überlegen Sie, wie Sie diese bewältigen könnten.
  • Wie werden Sie Geld verdienen? Es ist wichtig, eine oder mehrere Einnahmequellen in Betracht zu ziehen, um sicher zu sein, dass Ihr Unternehmen in der Lage sein wird, Gewinne zu erzielen. Überlegen Sie auch, welche Investitionen Sie benötigen.
  • Was sind Ihre wichtigsten Kennzahlen? Überlegen Sie, wie Ihr Unternehmen den Erfolg messen will. Es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Unternehmen sofort profitabel sein wird, daher müssen Sie andere Kennzahlen berücksichtigen, z. B. wie viele Stammkunden Sie haben oder wie viel es kostet, jeden einzelnen Kunden zu gewinnen.
  • Mit wem könnten Sie zusammenarbeiten? Es ist auch sinnvoll, über potenzielle Geschäftspartner nachzudenken, die den Erfolg Ihres Unternehmens unterstützen könnten.
  • Welche Ausgaben werden Sie haben? Erstellen Sie eine Liste aller Ausgaben, die für Ihr Unternehmen anfallen werden, z. B. Gas- und Stromrechnungen, Kfz-Kosten, Miete und Löhne für Ihre Mitarbeiter. Überlegen Sie dann, welchen Preis Sie für Ihre Dienstleistungen verlangen müssen, um diese Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

Die Erstellung eines soliden Geschäftsplans kann Ihnen bei der Ausarbeitung Ihres Geschäftsmodells helfen und ist auch erforderlich, wenn Sie sich um Investitionen in Ihr Unternehmen bemühen.

Darüber hinaus ist es ratsam, Marktforschung zu betreiben. Schauen Sie sich an, was Ihre Wettbewerber machen. Wie sie ihr Geschäft strukturiert haben und wer ihre Kunden sind. Nutzen Sie Online-Fragebögen oder Fokusgruppen mit Ihrer Zielgruppe. Finden Sie heraus wie interessiert Ihre Zielgruppe an den Produkten oder Dienstleistungen wäre. Wie viel wäre sie bereit, dafür zu zahlen. Fragen Sie, was getan werden könnte, um Ihre Produkte möglicherweise zu verbessern.

Wenn Ihr Unternehmen wächst, können Sie Ihr Geschäftsmodell nach Belieben anpassen und ändern.

Wie CJH helfen kann

Wenn Sie ein Unternehmen gründen und Unterstützung bei der Suche nach der richtigen Finanzierung oder dem richtigen Kredit für Ihr Unternehmen benötigen oder Hilfe bei der Suche nach der richtigen Unternehmensversicherung brauchen, hilft Ihnen das Team von CJH gerne weiter. Wir beraten Sie gerne über die verschiedenen Möglichkeiten und helfen Ihnen, die für Ihr Unternehmen beste Lösungen zu finden. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.